Salben selber machen: Handcreme, Heilsalben & Hautcreme

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Seine Salben selber machen: Ein Trend, der nicht nur Geld spart. Denn: Wer seine Lotionen und Cremes selbst zubereitet, vermeidet künstliche Inhaltsstoffe. Außerdem eignen sie sich wunderbar als Geschenk. Unsere Tipps.

Salben selber machen: Die Grundzutaten

Das Hauptargument dafür, eine Creme oder Salbe selber zu machenist man bestimmt darüber, was drin ist. Und hat immer die Kontrolle über das, was auf Haut, Gesicht und Hände kommt.

Die Grundzutat einer jeden Creme ist immer: Öl und/oder Fett. Besonders beliebt sind pflanzliche Öle wie z.B. Kokos-, Oliven-, Mandel- oder Jojobaöl. Mandelöl etwa gilt als besonders hautfreundlich. Beim Herstellen von Heilsalben, schwören viele hingegen auf Olivenöl oder Jojobaöl. Ganz allgemein: Pflanzenöle sind weniger hitzeempfindlich als die ätherischen Öle, die leicht entzündbar sind (Hintergrund: Bei der Herstellung von Salben kommt oft Wärme zum Einsatz).

Der Vorteil vom Kokosöl: Es ist lange haltbar (mindestens ein Jahr) und wirkt gezielt gegen Pilze. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung, taugt Kokosöl allgemein als Grundlage für Heilsalben sehr gut. Man sieht, die Wahl des Öls ist immer abhängig davon, für was die Salbe später verwendet werden soll.

Wer Salben selber machen möchte, kann aber natürlich auch auf tierische Erzeugnisse zurückgreifen, z.B. Schmalz, Bienenwachs oder (Shea-)Butter. Die pflanzlichen Fette der Sheanuss wirken gut gegen Juckreiz. Hinzu kommt eine entzündungshemmende Wirkung.

Wer Salben selber machen möchte, kann aber natürlich auch auf tierische Erzeugnisse zurückgreifen. (#01)

Wer Salben selber machen möchte, kann aber natürlich auch auf tierische Erzeugnisse zurückgreifen. (#01)

Wichtiger Inhaltsstoff: Die Konsistenzgeber

Von den tierischen Produkten kommt Bienenwachs recht häufig als Konsistenzgeber zum Einsatz. Und zwar um die Mischung, gerade bei Zimmertemperatur, dicker zu machen. Ohne Konsistenzgeber wäre eine Salbe nicht zu benutzen. Sie wäre schlicht zu flüssig. Das Verdickungsmittel macht aus der Wasser-Öl/Fett-Mischung erst eine schmierbare Creme. Wer seine Salben selber machen und dafür auch Wachs benutzen will, sollte darauf achten, dass es vom lokalen Imker kommt. So tut man nicht nur etwas für eine naturnahe und natürliche Bienenhaltung, man trägt auch zum Überleben dieses mittlerweile stark gefährdeten Insektes bei.

Als Verdickungsmittel taugen übrigens noch sehr gut: Shea- sowie Kakaobutter, Wollwachs, dem man eine gute Heilwirkung nachsagt, sowie Cetylalkohol. Cetylalkohol ist eine feste Substanz, die sehr schnell einzieht.

Salben selber machen: Die Zusätze

Neben dem Basis-Inhaltsstoff, dem Fett/Öl, sowie dem Verdickungsmittel, benötigen Salben und Cremes weitere Zusätze. Denn noch verfügen sie nicht über die gewünschten Wirk- und Duftstoffe. Sie nämlich machen die Salbe erst zur Salbe. Am besten eignen sich für diesen Zweck neben ätherischen Ölen auch sog. Ölauszüge, deren Basis Kräuter oder Blüten sind. Ölauszüge lassen sich ebenfalls schnell und einfach selber machen. Das gleiche gilt übrigens für Kräutertinkturen.

Am besten eignen sich fürs Salben selber machen ätherische Öle, deren Basis Kräuter oder Blüten sind. (#02)

Am besten eignen sich fürs Salben selber machen ätherische Öle, deren Basis Kräuter oder Blüten sind. (#02)

Der wichtigste Unterschied zwischen Tinktur und Ölauszug:

Bei einer Tinktur werden die Kräuterauszüge nicht in Öl, sondern in Alkohol gelöst. Tinkturen lassen sich aus frischen und getrockneten Kräutern selber machen. Die Wirkungsdauer beträgt ungefähr zwölf Monate. Ab diesem Zeitpunkt werden die Wirkstoffe nach und nach abgebaut. Wer sich die Arbeit sparen will, kann natürlich auch auf ätherische Öle zurückgreifen. Wenige Tropfen reichen meist, um die Heilkraft der Salben zu steigern und die Wirksamkeit gegen bestimmte Beschwerden (etwa Entzündungen), zu verbessern. Und um der Creme einen verführerischen Duft zu verleihen. Beliebte ätherische Öle sind z.B. Teebaum-, Pfefferminz- oder Eukalyptusöl.

Zum selber machen: Ölauszüge

Das Herstellen von Ölauszügen ist kinderleicht. Das Beste dabei: man hat die Qual der Wahl. Denn man kann aus einer schier unüberschaubaren Anzahl an Wildkräutern und Heilpflanzen wählen. Alle zeichnen sich durch eine wohltuende Wirkung und einen unwiderstehlichen Duft aus. Von Lavendel über die Rosenblüte und Calendula (Ringelblume) bis zum Johanniskraut.

Und so geht’s:
Zuerst kommen die frischen Kräuter bzw. Blüten in ein wiederverschließbares Glas. Das Glas ca. dreiviertel voll machen.

Wichtig: Die Kräuter nicht waschen und vorher gut antrocknen lassen (ca. zwei bis drei Tage). Außerdem sollten welke und abgestorbene Pflanzenteile aussortiert werden. Dann soviel Olivenöl (Sonnenblumenöl hält nur ein Jahr) ins Glas gießen, bis die Kräuter/Blüten vollständig vom Öl bedeckt sind. Das Glas fest verschließen und über mehrere Wochen an einen warmen Ort stellen (Sonneneinstrahlung wichtig). Wie lange die Wirkstoffe im Öl gelöst werden müssen, ist abhängig von der Art der Pflanze. So braucht z.B. Johanniskraut rund sechs Wochen bis zur Reifung, Calendula nur rund drei. Nach der Reifezeit das Öl durch einen Papier- oder Teefilter gießen, die Blüten auspressen und den fertigen Auszug in ein Glasfläschchen füllen. Kühl und dunkel lagern.

Rezepte und Hausmittel für Babys und Kleinkinder

Das Herstellen und selber machen von Pflege- und Heilprodukten für die Allerkleinsten, ist eigentlich genauso simpel wie selbstgemachte Naturkosmetika für Erwachsene. Wer Öle oder Salben selber machen möchte, braucht meist nicht mehr als drei oder vier pflanzliche Zutaten aus der Lebensmittelabteilung. Oder dem heimischen Garten. Darüber hinaus gibt es ein paar Hausmittel-Klassiker, die noch ein daheim ganz einfach selber machen kann. Denn für manche dieser Hausmittelchen reicht schon eine Zutat. Bestes und vielleicht bekanntestes Beispiel: Abgekühlter Kamillentee für den wunden Babypopo.

Die in der Kamille enthaltenen Extrakte wirken nach dem (vorsichtigen) Abtupfen schmerzlindernd, extrem wohltuend und ersparen so die teuren Salben aus der Apotheke oder der Drogerie. Zu wahren Wundern ist auch ein Breiumschlag fähig. Es geht ganz leicht: Zum Beispiel mit einer geriebenen rohe Kartoffel, wird die Masse zwischen zwei Kompressen gefüllt. Damit der Brei gut zusammengehalten wird, kann man die Masse noch mit einer Schicht Frischhaltefolie bedecken. Das war’s. Der Umschlag wird auf die wunden Hautpartien gelegt.

Salben selber machen für Babys und Kleinkinder. (#03)

Salben selber machen für Babys und Kleinkinder. (#03)

Ringelblumencreme fürs Kleinkind selber machen

Fürs Baby und Kleinkind besonders wohltuend sind z.B. auch die Wirkstoffe der Ringelblume. Empfehlenswert ist die Ringelblumencreme vor allem bei unangenehmen Entzündungen und wunden Stellen der Haut, hervorgerufen etwa durch Windeln. Die heilende, positive Wirkung der Ringelblume kannte man bereits im Mittelalter. Zu der Zeit galten Salben aus Ringelblumenblüten gar als einer der wichtigsten entzündungshemmenden Heilmittel. Ringelblumencreme für Babys selber machen, ist kein Hexenwerk.

So geht’s:
Zuerst 250 Gramm (Bio-)Kokosfett in einem Topf verflüssigen. Dann die Blüten der Ringelblume (rund eine Handvoll) dem verflüssigten Fett untermischen. Es spielt keine Rolle, ob die Blumenköpfe frisch oder getrocknet sind. Dann schaumig kochen und rund fünfzehn Minuten einziehen lassen. Anschließend muss die Mischung einige Stunden stehen (am besten einen halben Tag). Zum Schluss die Salbe nochmal erwärmen und mittels eines Kaffeefilters in einer Cremedose abfüllen. Fertig.

Salben-Rezept für die Lippen

Darüber hinaus gibt es natürlich noch sehr viel mehr tolle Rezepte für Naturkosmetika und natürliche Pflegeprodukte zum selber machen. Besonders zu empfehlen sind selbstgemachte Salben für die Lippen. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen bzw. Kräuter, wirken gerade auf jene Gesichtspartie besonders heilsam und beruhigend. Wichtig ist die sorgsame Lippenpflege gerade im Winter, da die Lippenhaut von der Kälte extrem beansprucht wird.

Folgenden Zutaten werden benötigt:

Besonders zu empfehlen sind selbstgemachte Salben für die Lippen. (#04)

Besonders zu empfehlen sind selbstgemachte Salben für die Lippen. (#04)

  • 35 g Olivenöl
  • 10 g Bienenwachs
  • 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl
  • 2 Tropfen ätherisches Rosmarinöl
  • 50 Tropfen (1 ml) Johanniskrautöl
  • 100 Tropfen (2 ml) Calendulatinktur
  • 25 Tropfen (0,5 ml) Jojobaöl
  • 100 Tropfen (2 ml) Leinöl

Und so geht’s:
Zuerst wird das Wachs im Wasserbad geschmolzen. Dann das Jojobaöl, Olivenöl und das Johanniskrautöl miteinander vermischen und ins Wasserbad hinzugeben. Auf ähnliche Temperatur erwärmen und mit dem Bienenwachs verrühren. Dann kommen die ätherischen Öle dazu, bevor die (erwärmten) Tinktur-Tropfen und das (unerhitzte) Leinöl untergemischt werden. Am Ende die Mischung in ein Fläschchen oder Tiegelchen füllen und ein paar Stunden warten, bis sie fest geworden ist.

Hand- oder Gesichtscreme mit Sheabutter

Auch trockene, rissige Hände freuen sich im Winter über eine pflegende Creme, die dafür sorgt, dass die Hände geschmeidig, feucht und glatt bleiben.

Man braucht:

Eine Hand- bzw. Gesichtscreme aus Sheabutter selbst gemacht. (#05)

Eine Hand- bzw. Gesichtscreme aus Sheabutter selbst gemacht. (#05)

  • 40 g Sheabutter
  • 10 g Öl (z. B. Mandel- oder Jojobaöl)
  • Wer mag, kann auch noch ein paar Tropfen eines
    ätherischen Öls hinzugeben, etwa Zitronen- oder Orangenöl

Und so geht’s:

Zuerst die Sheabutter in ein hitzebeständiges Gefäß geben. Anschließend das Gefäß ins Wasserbad stellen und abdecken. Ein paar Minuten warten, bis die Butter flüssig geworden ist. Das Öl untermischen. Am besten hat das Öl dieselbe Temperatur wie die Sheabutter. Anschließend die Tropfen des ätherischen Öls hinzugeben und gut miteinander verrühren.

Geschenktipp: Bodylotion selbst gemacht

Gerade auch als Geschenk, ob zu Weihnachten, zum Geburtstag oder einfach so, eignet sich auch die selbstgemachte Bodylotion (z.B. aus Sheabutter), ganz wunderbar.

Es werden benötigt:

  • 80 g Sheabutter
  • 40 g Mandelöl
  • Und auch hier können noch ein paar Tropfen eines
    ätherischen Öls hinzugegeben werden

Zuerst wird die Butter in kleine Stücke geschnitten. Die Butterstücke in einen Mixer geben, ebenso das Öl. Ein paar Minuten lang mixen. Am Schluss kommen noch die ätherischen Öle dazu. Dann wird das Ganze nochmal kurz gemixt und schon ist die selbst hergestellte Bodylotion fertig. Übrigens eignet sich dieses Rezept auch besonders gut für die weiche, empfindsame Babyhaut.

Salben selber machen: Bringt viele Vorteile

Die Vorteile selbst gemachter Lotionen, Salben und Öle liegen auf der Hand. Die Zutatenlisten der Cremes in den Drogerien und Supermärkten sind lang und meist doch arg unverständlich. Viele der Inhaltsstoffe kennen wir nicht einmal und wissen daher nicht, was sich hinter den (teils) unaussprechbaren Namen verbirgt. Wer sich dazu entscheidet, seine Salben selber zu machen, umgeht dieses Problem. Denn gerade wer Kinder hat, weiß: Babys und Säuglinge haben eine extrem empfindliche Haut, die nicht alle Inhaltsstoffe gleich gut verträgt.

Die junge, noch äußerst reizbare Haut der Babys stellt daher ganz besondere Ansprüche an die Pflege. Und damit auch an Pflegeprodukte wie Bodylotion, Babyöl oder Gesichtscreme. Cremes und Salben selber machen heißt: die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe zu haben. Und damit das Allergierisiko zu senken. Herkömmliche, künstliche Inhalts- und Konservierungsstoffe (etwa Parabene oder PEGs) fördern dieses Risiko häufig. Und Geld spart man mit selbst hergestellten Naturkosmetika darüber hinaus auch noch.

Das alles sind gute Gründe, wieso sich selbst gemachte Cremes und Salben auch wunderbar als Geschenk eignen .Nicht nur für frisch gebackene Eltern. Denn von der wohltuenden Wirkung dieser Naturprodukte, profitiert jeder Hauttyp unabhängig vom Alter.


Bildnachweis:&copy Shutterstock – Titelbild: fotoknips – #01: photographyfirm – #02: Durch Anna Ok – #03: 279photo Studio  – #04:  Syda Productions – #05: Africa Studio

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