Die Schwangerschaft ist ein Ausnahmezustand, auch für die Haut. Diese muss nun gut gepflegt werden, um Dehnungsstreifen zu vermeiden. Allerdings kann die Haut einer Schwangeren weitaus empfindlicher sein als gewohnt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die passende Hautpflege in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft stellt einen Ausnahmezustand dar. Nicht nur, was den Körper der Frau angeht, der nun Höchstleistungen vollbringen muss, sondern auch in Bezug auf die Haut. Sie wird wortwörtlich bis aufs Äußerste gedehnt und reagiert nun deutlich sensibler als zuvor.
Teilweise treten Unverträglichkeiten auf bestimmte Pflegemittel bzw. auf deren Inhaltsstoffe auf, auch wenn die Produkte bisher immer gut vertragen wurden. Schuld sind die veränderten Hormone, die nun alles in Chaos stürzen.
Wichtig: Die Haut braucht jetzt Aufmerksamkeit und eine große Auswahl an hochwertigen Produkten, die der Pflege und dem Wohlbefinden dienen.
Bloß nicht zum Zebra werden! (Video)
Die meisten Frauen haben Angst davor, in der Schwangerschaft zum Streifenlook zu wechseln. Leider sind Dehnungsstreifen kein Phänomen, das nur in der Schwangerschaft besteht, sondern ein Ärgernis, das auch danach noch übrig bleiben wird. Die Haut kann sich nur begrenzt regenerieren und Dehnungsstreifen sind keine oberflächliche Erscheinung, sondern stellen Risse im Bindegewebe dar. Sie erscheinen anfänglich als blaue Streifen, die später durchsichtig bis weiß werden.
Spätestens dann, wenn die Haut im Sommer gebräunt wird, werden frühere Dehnungsstreifen immer wieder sichtbar. Es gilt also, diese Streifen, die eventuell erblich bedingt sind und mit der Festigkeit des Bindegewebes zu tun haben können (bewiesen ist beides nicht), lieber zu vermeiden.
Mit der richtigen Pflege ist dies kein Problem und es stellen sich hoffentlich nur geringe Dehnungsstreifen ein. Sanfte Massagen mit einer weichen Bürste regen die Durchblutung an und stärken das Gewebe, hier vor allem das Bindegewebe der Haut. Möglich ist sowohl die Trockenmassage als auch eine Massage mit einem Handschuh unter der Dusche – ganz so, wie es als angenehm empfunden wird. Über diese sanfte Massage freut sich übrigens auch das Baby, das mit verstärkter Aktivität reagieren kann.
Ergänzend sollte die Haut nach der Dusche im noch feuchten Zustand mit einem hochwertigen Pflegeöl verwöhnt werden. Die Haut wird damit elastischer und nachgiebiger, Dehnungsstreifen werden unwahrscheinlicher als bei ausgetrockneter und unflexibler Haut. Allerdings gilt bei allen Massagen, dass vor allem im fortgeschrittenen Zeitraum der Schwangerschaft vorsichtig vorgegangen werden muss, um keine vorzeitigen Wehen auszulösen.
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Hautproblemen und Pigmentflecken vorbeugen
Nicht nur der Bauch braucht in der Schwangerschaft besondere Aufmerksamkeit, sondern auch die Brust. Sie wächst ebenfalls – bis zu zwei Körbchengrößen mehr sind keine Seltenheit! Cremes, auch spezielle Cremes für das Dekolleté, sowie eine Bürstenmassage helfen dabei, in diesem Bereich Dehnungsstreifen zu vermeiden.
Denn natürlich kann hier ebenfalls das Bindegewebe nachgeben und unschöne Streifen hinterlassen! Nach der Schwangerschaft werden dann vor allem straffende Pflegeprodukte zum Einsatz kommen, um die Haut wieder in Form zu bringen. Dafür ist aber noch genügend Zeit, wenn die Stillzeit vorüber ist!
Ebenfalls eine weniger schöne Begleiterscheinung einer Schwangerschaft sind Pigmentflecken. Sie entstehen dadurch, dass die Haut nun wegen der veränderten Hormonlage anders auf UV-Licht reagiert. Die besten Tipps zur Hautpflege in der Schwangerschaft sollten daher immer auch mögliche Vorbeugungsmittel gegen Pigmentflecken beinhalten.
Wichtig ist, eine Tagespflege mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Zusätzlich kann am Strand oder in den Bergen eine spezielle Sonnenmilch eingesetzt werden, die mindestens den Lichtschutzfaktor 30, besser noch den LSF 50 aufweist.
Sind die Pigmentflecken bereits vorhanden, können aufhellende Cremes helfen, sie wieder verschwinden zu lassen oder sie wenigstens zu mindern. Häufig gehen die Flecken auch ganz von allen wieder zurück, wenn sich der Hormonspiegel nach der Schwangerschaft wieder auf ein Normalmaß eingepegelt hat.
Spezielle Pflege für Schwangere: Darauf ist jetzt zu achten
Im Gesicht zeigen sich ebenfalls häufig die ersten Anzeichen für die Veränderungen im Hormonhaushalt. Es sind neuerdings trockene Stellen vorhanden, die jucken oder schuppen können. Vielleicht wird die Haut auch unreiner. Einige Frauen berichten darüber, wie prall und frisch die Haut ist, bei vielen wird sie sogar viel reiner. Schuld ist der gestiegene Östrogenspiegel, der sich massiv auf die Haut auswirkt.
Die Gesichtspflege sollte nun darauf angepasst werden. Sie muss eventuell weniger fettig sein und mehr Feuchtigkeit liefern, teilweise sollten sie beruhigende Inhaltsstoffe wie bei einer Neurodermitis-Pflege beinhalten. So verschieden, wie die Auswirkungen der Schwangerschaft auf den Körper und auf die Haut der Frau sind, so unterschiedlich werden auch die Erfahrungen der Frau in Bezug auf die ideale Hautpflege sein.
‚Vorsicht vor bestimmten Inhaltsstoffen!
Es kann durchaus sein, dass sich Hautprobleme in der Schwangerschaft zeigen, die zuvor nie ein Thema waren. Glücklich sind natürlich die Frauen, bei denen eher das Gegenteil der Fall ist und die jung und frisch wie nie zuvor aussehen.
Generell gilt es aber, bei der Pflege ein wenig Vorsicht walten zu lassen. Der Grund: In vielen Pflegeprodukten stecken Inhaltsstoffe, die für eine Schwangere und für das ungeborene Kind alles andere als unbedenklich sind.
Im Folgenden finden sich einige Beispiele für derartige Inhaltsstoffe, die nun besser gemieden werden sollten:
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Retinol
Retinol wird auch als Vitamin A in den Pflegeprodukten benannt und steht im Verdacht, in zu hoher Konzentration für Entwicklungsstörungen beim ungeborenen Baby zu sorgen. Verschiedene Bezeichnungen sind auf der Verpackung der Produkte zu finden, darunter Tazaroten, Isotretinoin, Retinsäure oder Tretinoin.
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Hydrochinon
Der Wirkstoff soll die Haut aufhellen und wird gern bei Störungen in der Pigmentierung verwendet. Allerdings kann er auch die Haut stark reizen und ist allergieverdächtig. Zudem gelangt er über die Blutbahn zum Baby, die Auswirkungen auf den Fötus sind noch nicht ausreichend erforscht.
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Parabene
Hierbei handelt es sich um Konservierungsstoffe, die hormonell aktiv sind. Sie sind in der Wirkung mit dem Östrogen vergleichbar, über ihre Langzeitwirkung ist nur wenig bekannt.
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Formaldehyd
Gerade in Produkten für die Haar- und Nagelpflege ist dieser Stoff enthalten. Er steht im Verdacht, Krebs auszulösen und soll das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen können. Forscher haben festgestellt, dass Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Formaldehyd zu tun hatten, häufiger Herzprobleme haben.
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Weichmacher
Eigentlich sind diese Stoffe in vielen Bereichen des täglichen Lebens schon verboten, doch gerade in Haarprodukten, Duschgels oder Sonnencremes sind sie noch enthalten. Erkennbar sind die Weichmacher an der Endung „-phtalat“ bei den Inhaltsstoffen. Sie können giftig für das Kind sein und wirken überdies krebserregend.
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Triclosan
Der Konservierungsstoff soll dazu beitragen, dass sich Bakterien in Pflegeprodukten weniger stark vermehren können. Allerdings steht Triclosan im Verdacht, auf Ungeborene nervenschädigend zu wirken.
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Ätherische Öle
Sie sind in vielen Kosmetikartikeln enthalten, können aber teilweise dem Ungeborenen schaden. Teilweise können ätherische Öle sogar Wehen auslösen! Dazu zählen unter anderem Rosmarin, Fenchel und Salbei.
Alternativen zu den bedenklichen Stoffen?
Sollen die bedenklichen Stoffe weggelassen werden, steht die Schwangere schnell vor der Frage, welche der gewohnten Pflegemittel sie denn nun noch anwenden kann. Doch es gibt tatsächlich Produkte, mit denen weder Mutter noch Kind gefährdet werden. Dazu gehört zum Beispiel Benzoylperoxid, der bei Hautunreinheiten in einer Konzentration von maximal fünf Prozent eingesetzt wird.
Auch Salizylsäure ist unbedenklich und eignet sich perfekt für ein Peeling. Auch Milch- oder Glykolsäure werden zum sogenannten Exfolieren eingesetzt, bei dem die obersten Hautschüppchen sanft entfernt werden. Damit lassen sich in geringem Maße sogar Pigmentflecken reduzieren.
Bei sehr empfindlicher Haut sollte der Sonnenschutz mineralisch sein. Die Wirkstoffe heißen dabei Zinkoxid oder Titaniumoxid. Sie reizen die Haut weniger als chemische Stoffe und können bedenkenlos täglich angewendet werden. Dies ist wichtig, da zur Vermeidung von Pigmentflecken die tägliche Nutzung eines Sonnenschutzes angebracht ist.