Wärmekissen selber machen: Anleitung für ein Wärmekissen

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Sie vermitteln pures Wohlgefühl – besonders im Winter: mit Kernen oder Getreide gefüllte Wärmekissen. Ob Muskelverspannungen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Gelenkrheuma, kalte Füße oder einfach so: Wärmekissen spenden wohlige Wärme genau an den richtigen Stellen. Ein oder am besten gleich mehrere Wärmekissen kann jeder gebrauchen. Daher sind sie obendrein eine ausgezeichnete Geschenkidee.

Wie gut, dass sich Wärmekissen selber machen lassen. So entstehen Unikate für einen selbst oder für liebe Menschen, die sich über ein so persönliches Geschenk ganz besonders freuen werden.

Auswahl der Materialien

Bevor es ans Nähen geht, sind geeignete Materialien für das Wärmekissen zusammenzustellen. Nicht jeder Stoff, der gefällt, ist dafür geeignet. Es kommen nur Textilien aus 100 % Naturmaterialien infrage wie Baumwolle oder Leinen. Stoffe aus Kunstfasern oder Mischgewebe vertragen die hohen Temperaturen beim Aufheizen des Wärmekissens in Mikrowelle oder Backofen nicht und würden schmelzen. Für eine lange Lebensdauer des Kissens sollte ein nicht allzu dünner Stoff verwendet werden. Ebenso ist bei der Auswahl des Nähgarns auf eine hitzestabile Qualität zu achten und natürlich eine zum Stoff passende Farbe.

Als Füllung für das Wärmekissen gibt es Kerne und Getreide in unterschiedlichen Sorten. Die häufig verwendeten Traubenkerne und Kirschkerne unterscheiden sich erheblich in ihrer Größe. Die feinen Traubenkerne schmiegen sich dem Körper enger an als die größeren Kirschkerne. Beide Sorten sind im Handel erhältlich und bereits gebrauchsfertig gereinigt. So schimmeln sie nicht eines Tages und können dauerhaft im Kissen verbleiben. Unter den Getreidesorten sind Dinkel, Roggen und Weizen mit ihrer anhaltenden Wärmespeicherung als Kissenfüllungen bewährt. Hier sollte auf gereinigtes und ansonsten unbehandeltes Biogetreide gesetzt werden. Getreidefüllungen sollten nach ein bis zwei Jahren komplett erneuert werden.

Neben diesen Zutaten sind natürlich Schere, Maßband oder Lineal, Stecknadeln oder Reihgarn, Schneiderkreide sowie Nähnadeln unverzichtbare weitere Utensilien. Das Wärmekissen kann von Hand genäht werden, schneller geht es mit der Nähmaschine.

Wärmekissen Nähanleitung

Wärmekissen gibt es in zwei Varianten: mit und ohne Kammern. Hier folgen die Nähanleitungen für beide.

Wärmekissen ohne Kammer

Je nach späterer Verwendung wird zunächst die Form des Wärmekissens festgelegt: Quadrat oder Rechteck. Quadratische Kissen eignen sich gut zur punktuellen Erwärmung wie auf dem Bauch. Längliche rechteckige Kissen sind ideal zum Herumlegen um bestimmte Körperteile wie beispielsweise den Nacken. Anschließend wird der Stoff in den gewünschten Maßen für das Ausschneiden vorbereitet. Dazu wird dieser doppelt mit beiden Außenseiten aufeinandergelegt und mit Stecknadeln befestigt oder mit groben Reihgarnstichen fixiert. Beim anschließenden Ausschneiden ist eine allseitige Nahtzugabe von 1 cm zu berücksichtigen. Wer mag, kann die beim Aufeinanderlegen der Stoffseiten entstandene Umschlagkante gleich als Nahtersatz nutzen. Schöner und gleichmäßiger sieht es aber aus, wenn um das gesamte Wärmekissen eine Naht verläuft.

Infografik: Schnittmuster Körnerkissen

Infografik: Schnittmuster Körnerkissen

Die vierte Kissenseite darf nicht ganz verschlossen werden. Circa die Hälfte ist vorerst offen zu lassen, um das Wärmekissen nun auf rechts zu drehen und mit den Kernen oder dem Getreide zu füllen. Allzu stramm darf die Kissenhülle hinterher nicht um Kerne oder Getreide sitzen. Die Füllung ist perfekt, wenn das Wärmekissen noch geschmeidig genug ist, um es individuell dem Körper anzupassen. Nach dem Füllen wird die Öffnung per Hand zugenäht.

Wärmekissen mit Kammern

Bei einem Wärmekissen mit Kammern bleibt die Füllung besonders gleichmäßig verteilt. Die Herstellung ist etwas aufwendiger als das kammerlose Kissen. Ein Wärmekissen mit Kammern hat eine Lang- beziehungsweise Rechteckform.

Die Näharbeit startet wie beim Wärmekissen ohne Kammer bis zum Drehen des Kissens auf rechts. Nun werden die Kammern mit Schneiderkreide auf den Stoff aufgezeichnet. Drei Kammern sind eine gute Anzahl, wobei die mittlere Kammer etwas größer sein sollte. Die Getreide- oder Kernmenge für die erste Kammer wird durch die frei gelassene Öffnung eingefüllt, die Kammertrennlinie zugenäht, genauso wird mit der zweiten Kammer verfahren und zum Schluss die dritte Kammer gefüllt, danach die Öffnung zugenäht. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Kammerfüllung nicht zu stramm ausfällt.

Fertig!

So einfach geht es, ein eigenes Wärmekissen zu nähen. Es steht frei, abschließend das Kissen noch mit einer hübschen Stickerei, Borte oder mit Fransen zu verzieren.


Bildnachweis: © freeimages.com – Jayesh Nair

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